Call for Papers
Interdisziplinärer Workshop:
Localizing the Sustainable Development Agenda: Städte als Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung?
der 07. bis 08. September an der Universität Potsdam
Veranstalter: AG Junge UN-Forschung der DGVN in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Internationale Politik der Universität Potsdam
Deadline für Abstracts: 04. Mai 2018 (150-300 Wörter)
Abgabe für Papiere: 17. August 2018 (5000-8000 Wörter)
Anmeldeschluss ohne eigenen Beitrag: 05. August 2018
Am 25. September 2015 verabschiedete die internationale Staatengemeinschaft auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in New York die globale Nachhaltigkeitsagenda. Sie normiert für alle Staaten die Pflicht zur nachhaltigen Entwicklung und stellt eine gewaltige Herausforderung und gleichzeitig große Chance für die globale Umwelt- und Entwicklungspolitik dar. Angestrebt wird in der Agenda nichts weniger als die „Transformation unserer Welt“ zu einer gerechteren und friedlicheren Zukunft, die mithilfe von 17 Nachhaltigkeitszielen, den sog. Sustainable Development Goals (SDGs) sowie 169 detaillierten Unterzielen erreicht werden soll. Mit der globalen Nachhaltigkeitsagenda hat die internationale Staatengemeinschaft erstmals das in der Entwicklungspolitik lange vorherrschende Nord-Süd-Paradigma und die klassische Zweiteilung von Entwicklungs- und Industrieländern überwunden. Die Agenda fordert von jedem Mitgliedsstaat der Vereinten Nationen die Umsetzung der 17 SDGs im eigenen Land und in allen anderen Teilen der Welt. Damit stehen sowohl die Außen- als auch die Innenpolitiken der Nationalstaaten auf dem Prüfstand. Insbesondere verpflichtet sie die Staaten dazu, bei der Umsetzung der SDGs alle relevanten Interessengruppen einzubeziehen und fördert damit die partnerschaftliche Zusammenarbeit verschiedener gesellschaftlicher Akteure.
Eine zentrale Rolle bei der Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsagenda kommt Städten zu, über die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute in städtischen Ballungsräumen.
In Städten werden etwa 70 Prozent der weltweit benötigten Energie verbraucht und zwischen 50 und 70 Prozent des globalen Treibhausgasausstoßes verursacht. Diese Zahlen, die in Zukunft weiter steigen werden, und der fortschreitende weltweite Urbanisierungstrend verdeutlichen, dass wir neue Ansätze für städtischen Klima- und Umweltschutz und Modelle für eine nachhaltige Stadtentwicklung brauchen. Gerade in Städten wird sich die Agenda und ihre Umsetzung besonders beweisen müssen. Städte in Entwicklungsländern und Schwellenländern stehen dabei vor besonderen Herausforderungen. Gleichzeitig gibt es hier enormes Potential, um neue Wege hin zu einer nachhaltigeren Entwicklung einzuschlagen. Vor diesem Hintergrund diskutieren wir auf diesem Workshop insbesondere die folgenden Fragen: Welche Ansätze für Klima- und Umweltschutz existieren in Städten? Welche Rahmenbedingungen müssen existieren, damit Stadtplanung und Stadtentwicklung nachhaltig geschehen können? Inwieweit lassen sich erfolgreiche lokale Klima- und Umweltschutzmaßnahmen von einem Kontext in einen anderen übertragen? Welchen Beitrag kann eine nachhaltige Stadtentwicklung leisten, um gerechte Lebensbedingungen in wachsenden Gesellschaften zu schaffen? Wie können gleichzeitig die Auswirkungen auf die Umwelt und insbesondere der globale Treibhausgasausstoß verringert werden? Auf welche Unterstützung sind Städte jeweils in Ländern mit unterschiedlichem technologischem und wirtschaftlichem Fortschritt angewiesen? Wie wirken transnationale Städtenetzwerke und bilaterale Städtepartnerschaften?
Welche Rolle spielen internationale Organisationen und Programme, wie die Weltbank, das Programm der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen (UN-HABITAT) oder das Klima- Sekretariat der Vereinten Nationen für umwelt- und klimafreundliche lokale Politiken? Wir begrüßen Beiträge, die sich mit Fragen wie diesen auseinandersetzen. Darüber hinaus freuen wir uns über Beiträge die sich mit allgemeinen Fragen der Umsetzung der Nachhaltigkeitsagenda in Deutschland sowie der Rolle nicht-staatlicher Akteure, wie zivilgesellschaftliche Organisationen und private Unternehmen, im Rahmen der Nachhaltigkeitsagenda befassen.
Ablauf
Der zweitägige Workshop soll junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Disziplinen mit erfahrenen Praktikern zusammenbringen und einen fächer-übergreifenden Dialog und Austausch ermöglichen. In verschiedenen thematisch ausgerichteten Panels werden Konferenzpapiere vorgestellt und gemeinsam mit Expertinnen und Experten aktuelle praktische Beispiele und Forschungsperspektiven diskutiert. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion kommen insbesondere Praktikerinnen und Praktiker zu Wort und stellen sich einer Debatte zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsagenda in Deutschland.
Beiträge
Die Konferenzpapiere können sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache verfasst sein. Dabei können sie einen theoretischen Blickwinkel einnehmen oder einen empirischen Schwerpunkt haben. Selbstverständlich sind auch Beiträge willkommen, die konkrete Erfahrungen aus der Praxis und praktische Politikempfehlungen formulieren.
Interessierte Autor_innen melden sich bitte bis zum 04. Mai 2018 mit einem Abstract (150-300 Wörter) per Mail unter info[at]uno-forschung.de zu den angesprochenen Themen an. Die Frist für die Einreichung der fertigen Papiere ist der 17. August 2018. Eine Übernahme der Unterkunfts- und Reisekosten ist für Beitragende gewährleistet.
Weitere interessierte Teilnehmer_innen können sich bis zum 05. August 2018 verbindlich auf unserer Webseite anmelden.
Ein Teilnahmebeitrag wird nicht erhoben. DGVN-Mitglieder können hiervon unabhängig einen Fahrtkostenzuschuss beantragen.
Weitere Informationen und Anmeldeformular: www.uno-forschung.de Bei Fragen stehen wir euch auch unter info(at)uno-forschung.de zur Verfügung.